Stolz wie Oscar und das können Jens, Joachim, Ansgar und Jürgen nach der bestandenen SKS-Prüfung auch sein. Die Crew hat den SKS über Monate wirklich gearbeitet. Alle vier waren über den Winter im SKS-Quicky und haben Theorie gepaukt ohne Ende. Eigentlich eine unmögliche Crew: Sohn, Vater, Bruder und Freund der Familie (v.l.), so was hatte ich noch nie.
Noch am Dienstagabend wird eingecheckt, eingekauft, gestaut und schon einmal ein Teil der Sicherheitseinweisung absolviert.
Nach einem gemütlichen Abendessen der unvermeidliche Rundgang durch Heiligenhafen. Dabei gelingt Joachim dieser wunderbare sundowner (unten). Um 2300 ist die Crew in der Koje.
Mittwoch, 18. Mai
Seewetter: SW – W 3 - 4
Wir starten mit ersten Hafenmanövern in den SKS-Quicky, wenden auf engem Raum und fahren danach unter Maschine auf den SKS-Spielplatz vor Heiligenhafen. Ein paar andere Crews trainieren ebenfalls in der Nähe, wir werden uns am Freitag wieder sehen, hier!
Am Nachmittag die ersten Segelmanöver und das Steuern nach Kursangabe. Das ist für Einsteiger schon ganz schön schwierig. Gegen Abend wechseln wir auf die andere Brückenseite und trainieren vor dem Südstrand (Fehmarn) weiter. Wunderbar, die Dschunxx haben alle Manöver schon ersten Tag sicher im Griff. Die kleine „Hafenrundfahrt“ schließt sich in Burgtiefe und Burgstaaken an.
Hier nimmt die Boygroup Kurs auf den „Goldener Anker“ und ...
... stellt sich auch sonst gern der versammelten Presse
Um 2200 geht’s von Burgstaaken aus rein in die Nacht. Und plötzlich kommt die SKS-Theorie mit der Kartenaufgabe „Von Travemünde zum Kleinen Belt“ mit an Bord. Aus Theorie wird plötzlich Praxis und die Rolle als Navigator oder das Steuern nach einer Richtfeuerlinie erweist sich ganz schön schwierig. Dennoch, um 0030 sind wir wieder fest am heimatlichen Steg. Gute Nacht.
Donnerstag, 19. Mai
Seewetter: SW – S 2 – 3, später 2
Vielleicht hat gestern alles zu gut geklappt, ist die Euphorie mit der Crew übergeschwappt. Heute, am Tag vor der Prüfung plötzlich der Durchhänger. Kein Manöver klappt wirklich, einer steckt den anderen an, aus „Rund achtern“ wird „hinten durch“, nichts geht mehr. Frust! Zur geistigen Erneuerung machen wir am Deviationsdalben fest, Pause.
Danach hat der Wind ein Einsehen und bleibt lieber ganz weg. Was nun? Nun ist Pädagogik gefragt … und Motivation! Wir setzen trotzdem die Segel und lassen uns leise von der Maschine mitschieben. Jedes Manöver wird jetzt, einschließlich aller Kommandos, in absoluter Zeitlupe solange trainiert, bis es sitzt. Wir üben so lange, bis jeder die Manöver wirklich gefressen hat. Jetzt kann die Prüfung kommen, die Crew kann sogar wieder lachen.
Freitag, 20. Mai
Seewetter: Umlaufend schwachwindig
Um 0630 ist die Crew bereits auf den Beinen, der Pegel steigt, aber bei der Skipperbesprechung heißt es plötzlich, die Yacht ist nicht zur Prüfung angemeldet, die Prüfungsgebühren sind nicht bezahlt, da können wir euch leider nicht prüfen …
Der Prüfungsausschussvorsitzende in Lübeck wird angerufen, Stein und Bein geschworen, dass alles rechtzeitig erledigt worden ist - die Dschunxx haben sogar Kopien der Überweisungen an Bord. Damit konnten wir die Prüfer vor Ort dann auch überzeugen, die zeigen sogar viel Verständnis, beruhigen uns und sichern zu, dass wir geprüft werden. Allerdings müssen wir uns jetzt hinten anstellen, aber irgendeine Crew muss nun mal den Abschluss machen. Aufatmen an Bord und damit hat der Skipper schon mal seine "Prüfung" bestanden, sage ich Dir.
Die Crew ist jetzt natürlich erst recht nervös und Joachim nicht mehr wieder zu erkennen. Über Funk hören wir endlich, dass Thomas Beerbohm gleich zu uns übersteigen wird, dann geht’s los.
Über Prüfungsabläufe berichten wir an dieser Stelle nicht, aber so viel sei verraten: Bei so wenig Wind wird die Prüfung zu einer Geduldsprobe, die Manöver laufen in Zeitlupe ab und genau das hatten wir gestern trainiert. So bestehen dann doch alle, auch Joachim.
Uff, fällt mir ein Stein vom Herzen.
Ein paar Tage später noch diese Bestätigung aus Lübeck: Die offenbar untergegangenen Unterlagen sind wieder aufgetaucht. Na bitte.
Herzlichen Glückwunsch und allzeit gute Fahrt an die unmögliche Crew.