Es ist immer wieder eine große Freude (siehe unten), mit euch zu segeln. Na und in gewisser Weise hat sich daraus eine kleine Tradition entwickelt – mal abgesehen davon, dass eure Gastgeschenke durchaus geschmacksbildenden Charakter haben - sollen. Tatsächlich, besseren Bordwein gab’s hier noch nie.
Zum Glück könnt ihr euch nicht gegen meine Bildauswahl wehren, aber bei der Gelegenheit, vielen Dank für satte 535 Fotos. Ich habe alle, wirklich alle durchgearbeitet. Noch was vorneweg: Nils, den neuen Moses (links), können wir gut integrieren. Am Ende hatter sogar als Steuermann einen souveränen Eindruck hinterlassen.
Na und das wir nicht rüber nach Dänemark, sondern nach Grömitz gerutscht sind, war sicher richtig, wir wären wohl mitten in der Nacht in Bagenkop angekommen. Okay, auch dann kann man dort hervorragend grillen, aber das ist in Grömitz dann doch komfortabler, obwohl längst die Bürgersteige hochgeklappt sind. Auch der ziemlich coole Grillplatz, Schwamm drüber, wichtig ist doch, „… was auf die Back kommt“.
Nach dem Wind wird immer wieder Ausschau gehalten, denn eigentlich ist ja Lübeck unser Bestimmungshafen, aber da haben wir die Rechnung ohne das hervorragende Wetter gemacht. Also schiebt uns ein leichter Anlieger gen Osten – ins Weltkulturerbe Wismar.
Dazu findest Du noch mehr hier: http://www.wismar-stralsund.de
Der kleine Stadtrundgang hat zumindest einen kleinen Eindruck hinterlassen, auch wenn Jannys Eis in die Pleite gesegelt ist. Sei’s drum. Jedenfalls ist der Westhafen in Wismar die bessere Adresse: Gut ausgestattete Schwimmstege, ausreichend Platz, ein aufmerksamer Hafenmeister, gute sanitäre Anlagen.
Und es ist nicht weit in die Stadt, z.B. in ein traditionelles Fischrestaurant, das ausgerechnet „Zägenkrug“ heißt. http://www.ziegenkrug-wismar.de Und so schmeckt mein Fisch denn leider auch. Nein, nicht nach Ziege. Das Ambiente gefällt uns jedenfalls besser.
Die Crew entwickelt sich und findet ihren Kurs inzwischen sogar allein. Nein, nein, nicht wie der Skipper vorschlägt, segeln wir direkt nach Lübeck, das uns als Ziel erhalten bleibt. Die Crew will noch einen Abstecher nach Kirchdorf und Timmendorf auf Poel einlegen. Wenigstens Kirchdorf kann ich soeben noch verhindern, aber Timmendorf/Poel (Foto oben) ist denn wirklich den Kurzbesuch wert.
Von hier segeln wir weiter nach Travemünde. Segeln? Wir schleichen uns durchs Offentief, aber da ist denn auch Schluss mit lustig, Flaute … und was für eine! Spätestens hier streichen wir Lübeck und entscheiden uns für Travemünde. Das entpuppt sich auch im nachhinein als richtige Entscheidung. Die Crew ahnt ja bei der Einfahrt nach Travemünde (unten links) noch nicht, welche highlights uns hier bevorstehen.Auf jeden Fall endlich leckeren, ehrlichen Fisch, direkt am Fischerei- und Yachthafen (unten rechts).
Danach aber leider ein grottenschlechter Kick gegen Österreich, der auch noch unverdient mit 2 : 1 gewonnen wird. Die Aussis können einem leid tun. Darauf wird hier rechts aber noch nicht angestoßen, das passiert viel später. Na und dann erfahren wir, dass wir morgen das zweitgrößte Passagierschiff der Welt erleben sollen, zwischen 0600 und 0700 soll die 92.000 BRT große „Queen Elisabeth“ hier einlaufen. Natürlich haben wir dazu unseren Logenplatz im Fischerei- und Yachthafen.
Tatsächlich läuft das 16-stöckige und knapp 300 m lange Hochhaus gegen 0700 Uhr in den Hafen ein, wirklich beeindruckend.
Gegen 1000 legen wir ab und wollen uns die Queen mal aus der Nähe ansehen. Zu diesem Zweck „schmieren“ wir einen jugendlichen Schlauchbootkapitän, der unseren Fotografen Paul für 5 € mit an Bord nimmt. Wie klein wir doch neben diesem Riesen sind.
Paul gelingt dann auch noch dieses eindrucksvolle Foto (oben rechts) von den „Nördlichen Ostwestfalen“ – jedenfalls wenn man’s genau nimmt, jau, nehmen wir.
Dann rutschen wir endlich aus Travemünde raus. Vorbei am nächsten Kreuzfahrer, vorbei an der blank geputzten Stadt.
Es gibt so viele Eindrücke, dass die Crew gar nicht weiß, wo sie noch hinschauen soll – Foto oben.
Draußen werden die Segel gesetzt und wieder entwickelt sich anfangs eine Schleichfahrt, aber diesmal mit Vorteilen für uns, weil wir unsere „Unterwassergenua“ klug einsetzen. Die „gegnerische“ Crew wird aufgefordert, ihr Kielschwein ordentlich zu füttern, ansonsten bekommt sie keine Chance gegen die flotte „Kalami Star“. Wir werden sie nie wieder sehen.
Klar, die „Kalami Star“ Crew kämpft aktiv auf der hohen Kante gegen die schwere See vor Grömitz. Eine Yacht nach der anderen wird kassiert, sogar eine 27er mit flatternden Segeln machen wir fertig … denkste. Am Steg berichten meine Nachbarn mit ner 38er Bavaria als die Dschunxx längst weg sind: „Was habt ihr denn da vor Grömitz gemacht? Wir haben euch einfach so eingesackt!“ „Keine Ahnung … ich hab unter Deck geschrieben.“ Was war da los, Dschunxx?
Egal, später werden wir wieder schneller und sind gegen 1930 zurück in Heiligenhafen. Mit dem traditionellen Grillfest klingt hier der 2011er Ostwestfalentörn aus.
Danke Dschunxx, es war wieder prima mit euch. Achtet bitte darauf, dass die Wellen an den Stammtischen mit dem zeitlichen Abstand nicht immer höher werden. Ich kenn'das und freu' mich jedenfalls jetzt schon wieder auf den nächsten Ostwestfalentörn – egal ob hier oder anderswo.