Drei Tage Arbeit & Leben(?) in der Winterlagerhalle von Jürgen Kölln (Burgstaaken/Fehmarn), am vierten Tag lassen wir Winter und Lager hinter uns. Vor uns die erste gewerbliche Saison und damit der Auftakt in ein völlig neues Abenteuer. Aber der Reihe nach: "Kalami Star" bekommt zunächst ihren 3., 4. und 5. Anstrich Primocon auf den Kiel. Danach VC-Tar2 Grundierung und am Ende VC-Offshore Antifouling. Zwischendurch die Überprüfung der Gasanlage, die überprüften Schwimmwesten kommen an Bord, die neue Rettungsinsel wird montiert und das reicht schon mal für die ersten drei Tage. Zum Wochenende gibts Heimaturlaub und 96 gewinnt endlich wieder!

Am Montag die letzten Vorbereitungen. Bernd montiert das neue Positionslicht, Segel, Sprayhood und Kuchenbude kehren vom Segelmacher an Bord zurück. Die Salinge werden montiert, Wanten und Stage klariert, Windmessgeber, UKW-Antenne und Flaggleinen nicht vergessen, bevor wir den Mast zum Kran jonglieren. Jürgen hat's da viel leichter, hängt unseren Stern kurzerhand hinter den Trecker und jetzt geht's endlich los.
   
Kranen und Maststellen gelingen souverän, obwohl das mit "Kalami Star" für uns eine Premiere ist. Die Maschine ist auf Knopfdruck da und nun wird der Mast handwarm justiert, der neue Baumkicker montiert, Fallen und Schoten werden geschoren und alles gelingt völlig problemlos. Plötzlich klopft der Hafenmeister an und erst jetzt merken wir, dass es bereits 1830 ist. Fahr'n wir noch rüber nach Heiligenhafen?

Und ob wir fahr'n! Kein Wind, keine Welle und unter Deck immer noch das blanke Chaos. Nichts ist wirklich verstaut und dennoch hangeln wir uns bei gefühlten -20° per Maschine an der Packeisgrenze von Südfehmarn rüber nach Heiligenhafen. Auf dem Wasser ist es einfach schweinekalt, obwohl wir im Hafen um die 4° messen. Während der knapp 90 minütigen Überfahrt lösen wir uns permanent am Ruder und in den Handschuhen ab. Bernd und ich werden anschließend im "Seestern" ganz bestimmt im Glühwein versinken, um wieder auf Betriebstemperatur zu kommen. 

Doch so weit sind wir noch nicht. Erst einmal rutschen wir in unsere knappe neue Box an Steg 5/53. Hier sind wir nun zuhause. Und wer ist schon da? Natürlich "Katinka", unsere frühere "Kalami" als temporäre Nachbarin, jedenfalls solange sich die nachbarschaftlichen Lücken noch nicht gefüllt haben - oben rechts.

Das Bad im Glühwein möchte ich Dir an dieser Stelle lieber ersparen. Viel lieber noch einen Blick auf unser "Schiff der Saison."