Die umfassende Information über die Schweinswale überlasse ich besser den Experten und den Naturschutzorganisationen. Auf der Seite www.biologie.de wirst Du z.B. sehr umfassend informiert  (suche  Schweinswal). Eine hervorragende deutsche Seite findest Du in Kerteminde/Dänemark - www.fjord-baelt.dk. Mit etwas Glück kannst Du dort sogar Fotos runterladen. Die Dänen schätzen die Schweinswalpopulation mit ca. 5.000 übrigens beinahe 10 x höher als deutsche Naturschützer ein. Diese Position wird (inoffiziell) auch auf dem Forschungsschiff "Alkor" geteilt, dort wird ebenfalls von einer Stabilisierung der Population bei etwa 5.000 gesprochen. Dass die deutschen Naturschützer und Forscher diese Zahlen offiziell auf vom Aussterben bedrohte 600 (GSM e.V.) „reduzieren“ begründet sich aus dem Blickwinkel der zentralen Ostsee: Die offenbar "hohe" Population an den dänischen Küsten steht dabei im krassen Gegensatz zur Population an der deutschen Ostseeküste, bzw. in der zentralen Ostsee. Wurden noch in den 1930iger Jahren Schweinswale bei den Aalandsinseln gesichtet, so gilt heute die Darßer Schwelle beinahe als "Barriere" für die Meeressäuger. Im Norden, bzw. Nordosten der Ostsee tauchen schon lange keine Schweinswale mehr auf.

Auf der Seite der Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere e.V. www.gsm-ev.de heißt es: "Ohne drastische Maßnahmen zur Rettung des Kleinen Tümmlers, wie der nur rund 1,60 m lange Meeressäuger auch heißt, könnte er in der Ostsee schon in 20 Jahren ausgestorben sein. Es gibt nur noch knapp 600 dieser kleinen Wale mit der stumpfen Schnauze, so eine Schätzung. Tendenz abnehmend. Der ursprüngliche Bestand ist unbekannt."

Bedauerlich nur, dass es keine abgestimmte Einschätzung der Population gibt. Solange wäre es jedenfalls hilfreich, die GSM würde ihre Schätzung aus einem bestimmten Lebensraum der Ostsee ableiten. Hier sollte die GSM eindeutig auftreten, will sie die Öffentlichkeit mit seriösen Zahlen für ihre/unsere Sache erfolgreich sensibilisieren. Zur verdienstvollen ehrenamtlichen Arbeit der GSM gibt es schließlich keine Alternative; wir Segler werden sie in jedem Fall untersützen.

Wer den Schweinswalen noch mehr auf den Grund gehen will, füttert google mit dem Suchwort Schweinswal und erhält jede Menge Infos & Links. Dazu gehört auch der Hinweis auf das einzige deutschsprachige Buch über Schweinswale:

Gerhard Schulze
Die Schweinswale
Westarp Wissenschaften 1996
broschiert - 180 Seiten, 24,95 €
ISBN: 3894323795

Die Kurzbeschreibung und Rezension von amazon:

Wale gehören heute zu den populärsten Tieren überhaupt. Doch wer weiß schon, dass ein kleiner, nur bis zu 1,8 m lang werdender, delphinartiger Vertreter dieser imposanten Meeressäuger an deutschen Küsten heimisch ist? Der Schweinswal ist wenig bekannt. Und doch stammt unser Wissen über die Wale in ganz beträchtlichem Maße von den Untersuchungen, die seit Jahrhunderten an Schweinswalen vorgenommen wurden.

Nur was wir kennen, können wir auch schützen. Dieses Buch ist für diejenigen zu empfehlen, die sich näher mit Schweinswalen befassen und vielleicht auch zu ihrem Schutz beitragen wollen. Als Zielgruppe fallen mir beispielsweise Praktikanten ein, die im Rahmen eines Wale-Beobachtungsprojekts (z.B. auf Sylt) mit dieser Walart zu tun haben. Der Autor hat viele wissenschaftliche Veröffentlichungen, die zum Thema Schweinswale vorliegen, ausgewertet und in einem Kompendium zusammengefasst. Zwar stellen die Texte an das Verständnis des nicht mit der wissenschaftlichen Terminologie vertrauten Lesers überdurchschnittlich hohe Anforderungen, doch die über 100 Abbildungen und grafischen Darstellungen ermöglichen es auch dem nicht so mit der Materie befassten Leser, einen umfangreichen Einblick in das Leben der Schweinswale zu bekommen.


Weitere Informationen ... auf Papier

BENKE, H. und R. P. SONNTAG(1995):
Bestand und Verteilung der Kleinwale in Nord- und Ostsee.
in: STREICHER, S. (Hrsg.):
Meer und Museum.
Meeresmuseum Stralsund, Stralsund , S. 3-12

PROCHNOW, G. (1998):
Der Schweinswal - Die einzige heimische Walart an unseren Küsten.
PHOCA - Schriftenreihe für Meeressäuger 1 , S. 70-74

... und im www

Seehundstation Friedrichskoog

Multimar Wattforum, Tönning

Fjord- und Belt Center, Kerteminde, Dänemark

Forschungs- und Technologiezentrum Westküste  Büsum, Außenstelle der Universität Kiel

Landesamt für den "Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer"


Über die GSM gibt es das 20minütige Video "Kleiner Wal in großer Not" zum Preis von 10 €

Ein Buch über Die Wale gibt es ebenfalls für 10 € bei der GSM

Petra Deimer
Das Buch der Wale
1995, 286 Seiten

Nur wenige Lebewesen haben die Phantasie der Menschen so beflügelt wie der Wal. Die Wunderwesen der Meere sind intelligent und kooperativ, sanft und hilfsbereit. Wale sind keine Fische, sondern Meeressäugetiere, deren Urahnen vor rund 60 Millionen Jahren den Sprung ins kalte Wasser machten: Tiere, über die wir noch viel zu wenig wissen. Tiere, die um ihr Überleben kämpfen. Dieses mit zahlreichen Schwarzweiß- und Farbfotos illustrierte Sachbuch über Entwicklung, Lebensweise und Artenvielfalt der Wale zeigt die phantastische Welt dieser bedrohten Meeressäuger.

Wer noch mehr wissen möchte, klickt sich hier zur www.gsm-ev.de

Skipper gesucht (Text GSM)

Der Schweinswal in der Ostsee braucht dringend Schutz. Ohne drastische Maßnahmen zur Rettung des Kleinen Tümmlers, wie der nur rund 1,60m lange Meeressäuger auch heißt, könnte er in der Ostsee schon in 20 Jahren ausgestorben sein. Es gibt nur noch knapp 600 dieser kleinen Wale mit der stumpfen Schnauze, so eine Schätzung. Tendenz abnehmend. Der ursprüngliche Bestand ist unbekannt. Um mehr über die Kleinen Tümmler in Erfahrung zu bringen und sie vor dem Aussterben zu bewahren, sind besonders Segler gefragt.

Aus diesem Grund hat die GSM ein Online-Formular erstellt, in das Sichtungen von Schweinswalen in der Ostsee eingetragen werden können. Die Daten werden ausgewertet und in grafischer Form auf www.gsm-ev.de gezeigt. Wir hoffen, dass ihr euch dort meldet, wenn lebende oder tote Schweinswale im Meer oder am Strand gesichtet werden. Gefragt sind Segler und Fischer, sowie jeder, der die Chance hat einen Schweinswal zu sehen. Jede Beobachtung, ob von Laien oder Fachleuten, kann helfen, mehr über die heimlichen, kleinen Wale zu erfahren - bevor jede Hilfe zu spät kommt.

Weiterhin sucht die GSM Skipper, die einen mehrtägigen Törn planen und bereit sind, regelmäßig nach Schweinswalen Ausschau zu halten. Für diese wurde mit Wissenschaftlern ein spezieller Meldebogen entwickelt, der den „Sichtungsaufwand“ dokumentieren soll. Das erfordert alle 2 Stunden einen Positionseintrag sowie die Wetterdaten – unabhängig von der Sichtung eines Schweinswals. Selbstverständlich bleiben die Namen der Boote und der Skipper auf Wunsch geschützt. Es genügt, wenn die Daten zum Saisonende übermittelt werden.