Sonntag, 16. Mai 04: Flügge & zurück

Wetter: Vormittags 4 – 5, später abnehmend bis schwachwindig West

Barometer 1008 hPc (+3 letzte 12 Stunden), Kaiserwetter - wolkenlos

    

Bevor wir um 13.50 Uhr ablegen, möchte ich hier noch meine beiden "Kalami" Lieblingsfotos loswerden: Zu Beginn der Saison wird der Blick aus dem Cockpit zum Graswarder nämlich nicht durch Nachbarschiffe blockiert. Außerdem ist "Kalami" natürlich selbst ein Hingucker.

Gleich nach dem Ablegen setzen wir bereits mutig im Hafen die Segel und lassen uns auf Vorwindkurs durch das inzwischen bekannte Fahrwasser schieben. Den Leuchtturm Heiligenhafen erkennen wir natürlich sofort, aber heute wollen wir uns den markantesten Leuchtturm dieses Reviers gleich vom Wasser- und Schiffahrtsamt Lübeck vorstellen lassen, nämlich Flügge - wer selbst auf die homepage des WSA gehen möchte, bitte hier

Der schmale Leuchtturm ist für 2 € vom 1. April bis 31. Oktober, Di. - So., von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Der Leuchtturm Flügge bezeichnet für die Schifffahrt als Oberfeuer in Verbindung mit dem Unterfeuer Strukkamphuk die schmale Fahrrinne des östlichen Fehmarnsundes, zunächst mit einem Benzol-, später mit einem Flüssiggas-Glühlicht als Lichtquelle. Seit 1954 speist elektrischer Strom die Anlage. Der Leuchtturm steht bisher nicht unter Denkmalschutz und ist baugleich mit dem denkmalgeschützten Leuchtturm Neuland - der liegt auf halbem Weg vom Fehmarnsund zur Kieler Förde.

Flügge ist ein achteckiger Turm mit rot-weißer Kunststoffplattenverkleidung. Die Kennung Unterbrochen – Gruppe – 4 durch eine Umlaufblende. Als Lichtquelle dient eine 400 W/HQI-Lampe. In Verbindung mit dem Feuer Strukkamphuk wird ein Richtfeuer in der Feuerlinie 305° betrieben. Als Oberfeuer wird hierfür auf dem LT Flügge eine 250 W/24 V Halogenlampe eingesetzt. Die Stromversorgung erfolgt durch das öffentliche Netz; ein Dieselnotstromaggregat dient als Notversorung.

Das also ist Flügge und dazu in einigen Monaten mehr. Zurück zu unserem Tagestörn in die "Nachbarschaft". Der leichte Wind verlangt uns "Neulingen" heute nicht viel ab und bringt nur wenig Speed. Wieder wird auf der Höhe von Flügge gewendet und um 16.15 Uhr sind wir nach gerade 10,2 sm zurück am Steg. Glückwunsch an Sabine, die heute ihren ersten Anleger und "Kalami" sicher in die Box manövriert.

Fast hätte ich es unterschlagen, wir haben endlich ein Beiboot :

"Kalamini" heißt unser Banana Boot. Wochenlang lag ich bei eBay auf der Lauer, aber die Dinger gehen zu unglaublichen Preisen über den virtuellen Thresen, da wollte ich nicht mithalten. Auf der Suche nach anderen Quellen fand ich unser Banana Boot durch Zufall auf dem Gebrauchtmarkt des Großversenders Compass - da ist die Konkurrenz offenbar nicht so groß. 450 € für das 2,60 m lange Boot sowie die Fahrt nach Fulda haben sich m.E. gelohnt. Das Boot ist für unsere Zwecke genau richtig. Es lässt sich falten und wie ein Surfbrett platzsparend an der Reling unterbringen. Es ist unempfindlich gegen UV-Strahlen - Schlauchbooten geht nämlich nach einigen Jahren die Puste aus - dazu ist es beim "Pullen" kursstabil. Wird es über Sand oder Kies gezogen - kein Problem.

Carla und Bobby Schenk, alles Banane
    

Das Banana Boot lässt sich sogar mit einem 2 PS Außenborder und/oder mit Segeln aufrüsten, aber für noch mehr "Zubehör" reicht unser Stauraum einfach nicht. Wer die Einsatzmöglichkeiten des Banana Boot unter die Lupe nehmen möchte, kann sich bestens auf der Seite von Paul Lenz informieren. Auch Bobby Schenk ist als Werbeträger für das Banana Boot unterwegs und liefert auf seiner Seite eine feine Diskussion zum "ideales Beiboot".

Ein Boot mit einem festen Rumpf kommt aus Platzgründen nicht in Frage und auch ein Schlauchboot muss verstaut und aufgepumpt werden. Annemarie, unsere befreundete Weltumseglerin, empfiehlt übrigens das Faltboot von Nautiraid, das in Frankreich produziert wird. Das Nautiraid liegt preislich deutlich über dem Banana Boot und braucht dazu mehr Stauraum. Wie ein Banana Boot lässt es sich leider nicht "falten" - der Name Faltboot ist nicht immerein Programm.

Hier demonstriert uns der Hersteller den Aufbau. Aus Platzgründen geht das an Bord nicht so "kinderleicht".